Laura Ford: Days of Judgement
Englische Kirche / Galerie Scheffel
05. Mai 2012 - 04. Juni 2012

Kulturzentrum Englische Kirche
Ferdinandsplatz
61348 Bad Homburg v.d.Höhe
Deutschland

Öffnungszeiten :
dienstags bis freitags, 16.00–19.00 Uhr
samstags und sonntags, 14.00–18.00 Uhr

Galerie Scheffel
Ferdinandstraße 19
61348 Bad Homburg v.d.Höhe
Deutschland

Öffnungszeiten:
dienstags bis freitags, 14.00–19.00 Uhr
samstags, 11.00–15.00 Uhr

Info

In Bad Homburg sind jetzt neue Arbeiten der britischen Künstlerin Laura Ford zu sehen. In einer eindrucksvollen Doppelausstellung zeigen der Magistrat der Stadt und die Galerie Scheffel Einzelfiguren und auch größere Figurenkompositionen aus dem jüngsten Werk der international bekannten Künstlerin. Vom 5. Mai bis zum 3. Juni 2012 sind diese Arbeiten im Kulturzentrum Englische Kirche und in der gegenüberliegenden Galerie Scheffel ausgestellt.

Die 1961 im walisischen Cardiff geborene Laura Ford gehört zu den hellsichtigsten und eigenständigsten Künstlerinnen ihrer Generation. Aus den unterschiedlichsten Materialien kreiert sie skulpturale Collagen in Form von Tier- und Kindergestalten, die häufig wie große Lumpenpuppen erscheinen. Diese fantasievollen Figuren wirken zunächst verspielt und entwaffnend, erweisen sich jedoch auf den zweiten Blick stets als tiefgründig und kritisch, indem sie in teils sarkastischer Doppeldeutigkeit auf Armut und Obdachlosigkeit, Verletzung, Gewalt oder Krieg anspielen. Laura Ford selbst beschreibt ihre Werke als „eine Mischung aus Humor, Melancholie und Dunkelheit“ – und ergänzt: „Ich bin spielfreudig, wenn ich arbeite“. So spielen Sprichwörter, Kinderreime und Märchen thematisch eine große Rolle in ihren Arbeiten, aber auch soziale und gesellschaftliche Beziehungen oder reale Ereignisse. Ohne Pathos entwickelt Laura Ford eine vielschichtige Symbolsprache, die gegenläufige Empfindungen im Betrachter auslöst, ihn überrascht und gerade dadurch berührt.

Laura Ford studierte Bildhauerei an der Bath Academy of Art und an der Londoner Chelsea School of Art und erhielt anschließend verschiedene Stipendien und Preise, wie etwa den Henry Moore Foundation Award. Die heute in London lebende Künstlerin hat ihre Arbeiten bereits weltweit ausgestellt. Schon im Jahr 2000 beteiligte sie sich an der wegweisenden „British Art Show 5“, 2005 vertrat sie Großbritannien auf der Biennale in Venedig und im vergangenen Jahr zeigte der Frederik Meijer Gardens & Sculpture Park in den USA eine große Einzelausstellung ihrer Werke. Arbeiten Laura Fords sind im öffentlichen Raum verschiedener britischer Städte installiert und gehören zu den Sammlungsbeständen bedeutender Museen wie dem Victoria & Albert Museum oder der Tate Gallery in London.

In Deutschland ist Laura Ford durch ihre zweimalige Teilnahme an den Bad Homburger „Blickachsen“ und durch die parallel zu „Blickachsen 7“ gezeigte Ausstellung ihrer Werke im Sinclair-Haus bekannt. Nach einer anschließenden Einzelschau in der Galerie im Prediger in Schwäbisch Gmünd, richtete sie zuletzt Ende 2011 zusammen mit Magdalena Abakanowicz die viel beachtete Eröffnungsausstellung des TextilWerks Bocholt aus.

Die Ausstellung, die jetzt in Bad Homburg gezeigt wird, präsentiert zahlreiche der jüngst entstandenen Figuren Laura Fords, die teilweise eigens für diese Ausstellung geschaffen wurden. Dabei handelt es sich hauptsächlich um zunächst wohlvertraute Tiere aus der Welt der Kinderspielzeuge und Bilderbuchgeschichten wie Elefanten, Pinguine oder Katzen, die wie riesige Stofftiere wirken. Bei genauerer Betrachtung jedoch unterlaufen sie durch ihre menschlichen Haltungen, Gliedmaße oder auch Kleider den ersten Eindruck des Niedlichen, sind widersprüchlich und rätselhaft und wecken stets neue Assoziationen. Die in der Englischen Kirche zu einer einzigartigen Installation versammelten Figurengruppen entwickeln in dem ursprünglichen Sakralraum eine besonders Geheimnis umwitterte und zugleich heitere Ausstrahlungskraft. Und auch die in den Galerieräumen gezeigten Figuren treten unwillkürlich in Beziehung zu ihrer Umgebung und ermöglichen einen Einblick in das fantasiereiche, verspielte und doch durch seinen Scharfsinn anregende Werk Laura Fords.

Die Eröffnung der Doppelausstellung findet im Beisein der Künstlerin am Freitag, dem 4. Mai 2012, um 19.00 Uhr im Kulturzentrum Englische Kirche statt. Nach der Begrüßung durch Kulturdezernentin Beate Fleige wird Dr. Christof Trepesch, Direktor der Kunstsammlungen und Museen Augsburg, in das Werk Laura Fords einführen.

Zusätzlich werden an drei Terminen fachkundige Führungen durch die Ausstellung in der Englischen Kirche angeboten: am 13. Mai und am 20. Mai jeweils um 11 Uhr sowie am 24. Mai um 18 Uhr. Die Teilnahme an den Führungen, für die keine vorherige Anmeldung erforderlich ist, kostet 3 Euro pro Person. Der Besuch der Doppelausstellung ist kostenfrei.

Geöffnet ist die Ausstellung während der Woche dienstags bis freitags in der Englischen Kirche jeweils von 16 bis 19 Uhr und in der Galerie Scheffel von 14 bis 19 Uhr. Am Wochenende sind die Arbeiten Laura Fords in den Galerieräumen samstags von 11 bis 15 Uhr zu besichtigen, in der Englischen Kirche samstags, sonntags und an Feiertagen von 14 bis 18 Uhr.