Michael Croissant
Galerie Scheffel
28. Februar 2014 - 05. April 2014

Galerie Scheffel
Ferdinandstraße 19
61348 Bad Homburg v.d.Höhe
Deutschland

Öffnungszeiten :
dienstags bis freitags, 14.00–19.00 Uhr
samstags, 11.00–15.00 Uhr

Ausgestellte Werke

Info

Vom 28. Februar bis 5. April 2014 zeigt die Galerie Scheffel in einer Einzelausstellung Werke des wegweisenden deutschen Bildhauers Michael Croissant.

Eröffnet wird die Ausstellung „Michael Croissant“ am Donnerstag, den 27. Februar 2014, um 19.00 Uhr.
Burkhard Leismann, Direktor des Kunstmuseums Ahlen, wird eine Einführung in das Werk des Künstlers halten.

Michael Croissant gilt unbestritten als einer der herausragenden Akteure der deutschen Bildhauerei in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er gehört zu den wenigen deutschen Bildhauern seiner Generation, die noch einmal eine eigenständige und für die Geschichte der Skulptur bedeutsame figurative Position hervorgebracht haben. In Auseinandersetzung mit der Kunst der Vergangenheit und mit der internationalen Bildhaueravantgarde fand er zu abstrahierenden Darstellungsformen von intensiver Ausdrucks- und Verweiskraft. Noch heute ist häufig sein Einfluss auf die Werke Jüngerer unverkennbar.

Croissants bildnerisches Denken kreist um zwei für die jahrhundertealte Tradition der Skulptur verbindliche Themen: die Darstellung des Menschen in Form der aufrecht stehenden Gestalt sowie des Kopfes. Seine Formensprache ist gekennzeichnet durch eine zunehmende Reduktion, eine kontinuierliche Zurücknahme, einen Vorgang der Abstraktion und der Vergeistigung von Figur, wie er in der zeitgenössischen Bildhauerei einzig ist. Noch seine zur geometrischen Hohlform reduzierten Bronze- oder Eisenfiguren verblüffen durch ihre körperhaft existentielle Präsenz. Und auch die in subtilen Variationen aus geometrischen Grundformen artikulierten Büsten und Köpfe seines Spätwerks bezeugen höchste künstlerische Konzentration.

Der im pfälzischen Landau geborene Michael Croissant (1928-2002) besuchte im Anschluss an eine Steinmetzlehre die Schule des deutschen Handwerks sowie eine private Kunstschule, bevor er an der Akademie der Bildenden Künste München bis 1953 bei Toni Stadler Bildhauerei studierte. Von 1966 bis 1988 hatte Croissant selbst eine Professur an der Städelschule in Frankfurt am Main inne. Er erhielt für seine wegweisenden Arbeiten alle wichtigen Preise für Bildhauerei in Deutschland und wurde 1993 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Croissant war Mitglied des Deutschen Künstlerbundes, der „Neuen Gruppe“ München, der Darmstädter Sezession und der Bayerischen Akademie der schönen Künste.

Schon 1959 nahm der Künstler an der Biennale im belgischen Middelheim teil, viele weitere Ausstellungen in Deutschland und auch in anderen europäischen Ländern folgten. Eine Retrospektive seines Werks wurde 1990 vom Frankfurter Kunstverein als Wanderausstellung ausgerichtet und 1997 war Croissant in der ersten Ausstellung der Skulpturenbiennale „Blickachsen“ vertreten. Etliche seiner Skulpturen sind im öffentlichen Raum installiert (etwa in Berlin, Frankfurt, Köln, München oder Peking) und zahlreiche Arbeiten gehören privaten Sammlungen oder Museumsbeständen an, beispielsweise denjenigen des Frankfurter Städels, des Lehmbruck Museums in Duisburg, des Museums Ludwig in Köln oder des Lenbachhauses und der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München, um nur einige zu nennen.

Die Ausstellung, die jetzt in der Galerie Scheffel zu sehen ist, zeigt zahlreiche großformatige und auch kleinere Skulpturen dieses bedeutenden Künstlers, die in den letzten drei Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts entstanden. Sie ermöglicht einen Einblick in die abstrakt-figurative Bildwelt des Michael Croissant und sie vermittelt einen Eindruck der formalen Vielfalt und der künstlerischen Originalität seines Werks.

Pressefotos stellen wir gerne honorarfrei zur Verfügung.