Laura Ford: Fight or Flight
Galerie Scheffel
04. März 2016 - 28. Mai 2016

Galerie Scheffel
Ferdinandstraße 19
61348 Bad Homburg v.d.Höhe
Deutschland

Öffnungszeiten :
dienstags bis freitags, 14.00–19.00 Uhr
samstags, 11.00–15.00 Uhr

Ausgestellte Werke

Info

Vom 4. März bis zum 28. Mai 2016 zeigt die Galerie Scheffel in einer Einzelausstellung aktuelle Arbeiten der renommierten britischen Künstlerin Laura Ford.

Eröffnet wird die Ausstellung „Laura Ford – Fight or Flight“ im Beisein der Künstlerin am Donnerstag, dem 3. März, um 19.00 Uhr.

Die 1961 im walisischen Cardiff geborene Laura Ford hat sich insbesondere mit ihren unverwechselbaren skulpuralen Collagen einen Namen gemacht. Aus den unterschiedlichsten Materialien wie Stoff, Leder, Gips, Keramik oder Stahl kreiert sie verfremdete, meist lebensgroße Tier- und Kindergestalten, die zunächst verspielt und entwaffnend scheinen, fast wie riesige Puppen oder Stofftiere. Bei genauerer Betrachtung jedoch unterlaufen diese Figuren den ersten Eindruck des Niedlichen und erweisen sich als tiefgründig, als widersprüchlich und rätselhaft. Kinder mit Sturmhauben oder Gewehren, mit Pinocchio-Nasen oder Esels-, Elefanten- oder Wolkenköpfen, Tiere in eindeutig menschlicher Haltung oder Kleidung, Tiere oder Pflanzen mit menschlichen Gliedmaßen: Sie alle scheinen der fantastischen Welt kindlicher Vorstellungen, Träume oder Ängste zu entspringen.

Tatsächlich spielen im Werk Laura Fords – das neben den Mixed-Media-Arbeiten etwa auch Bronzen, Gipsarbeiten, Keramikskulpturen und Arbeiten auf Papier umfasst – Sprichwörter, Kinderreime, Bilderbuchgeschichten und Märchen thematisch eine große Rolle. Zugleich verhandelt die Künstlerin mit viel Humor und Scharfblick Themen wie Liebe und Hass, Armut, Verletzung, Gewalt oder Krieg. Als Inspiration dienen ihr hierbei reale Ereignisse genauso wie etwa ein Roman von Michail Bulgakov, ein Gemälde von Masaccio oder die Werke Marino Marinis. Ohne Pathos entwickelt Ford in ihrer Arbeit eine vielschichtige Symbolsprache, die gegenläufige Empfindungen im Betrachter auslöst, ihn überrascht und dadurch nachhaltig zu ergreifen vermag.

Laura Ford studierte Bildhauerei an der Bath Academy of Art und an der Londoner Chelsea School of Art und erhielt anschließend verschiedene Stipendien und Preise, wie etwa den Henry Moore Foundation Award. Die heute in London lebende Künstlerin hat ihre Arbeiten bereits weltweit ausgestellt. Inzwischen sind Werke Laura Fords in zahlreichen Städten im öffentlichen Raum anzutreffen und sie gehören zu den Sammlungsbeständen bedeutender Museen wie des Shanghai Sculpture Parks oder des Victoria & Albert Museums und der Tate Gallery in London.

Schon im Jahr 2000 beteiligte sie sich an der wegweisenden „British Art Show 5“, 2005 vertrat sie Wales auf der Biennale in Venedig und 2011 zeigte der Frederik Meijer Sculpture Park in den USA eine große Einzelausstellung ihrer Werke. 2015 nahm Ford erneut an der Venedig-Biennale teil und wurde dazu ausgewählt, mit einer viel beachteten Einzelschau die erste Ausstellung zeitgenössischer Kunst in der Londoner Schlossanlage Strawberry Hill auszurichten.

In Deutschland ist Laura Ford durch ihre Teilnahme an der Skulpturenbiennale „Blickachsen“ und durch die 2009 gezeigte Ausstellung ihrer Werke im Museum Sinclair-Haus bekannt. Anschließend stellte sie in der Galerie im Prediger in Schwäbisch Gmünd sowie im TextilWerk Bocholt aus und gewann den „Kunst-am-Bau“-Wettbewerb des Landes Baden Württemberg für das Heidelberger Universitätsklinikum mit dem Vorschlag einer Installation aus mehreren überlebensgroßen Figuren, der 2012 realisiert wurde. Im gleichen Jahr war eine Doppelausstellung Fords im Bad Homburger Kulturzentrum Englische Kirche und in der Galerie Scheffel zu sehen.

Große Begeisterung lösten in jüngster Zeit hierzulande beim Publikum wie bei Sammlern auch zwei weitere Ausstellungen der Britin aus: 2013 bespielte sie im Augsburger Schaetzlerpalais die Deutsche Barockgalerie, den Festsaal und den Garten – und 2015 richtete sie eine Einzelschau in der Iserlohner Villa Wessel aus. Im Kontext dieser Ausstellung wurde als Schenkung der Ulrich-Thiele-Stiftung an die Stadt Iserlohn im dortigen Volksgarten die fast drei Meter Hohe Bronze „Emissary Cat“ enthüllt, deren Pendant dauerhaft in Shanghai steht.

In der Galerie Scheffel hat Laura Ford ihr umfangreiches Werk seit 2008 bereits in mehreren Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert.
Nun widmet sich die Ausstellung „Laura Ford – Fight or Flight“ (dt.: Kampf oder Flucht) gezielt den jüngsten Arbeiten der Künstlerin aus den Jahren 2013 bis 2016. Zu sehen sind lebensgroße Einzelfiguren und Figurengruppen in der für Ford so typischen Mischtechnik ebenso wie kleinformatigere Bronzen und Keramikskulpturen sowie zahlreiche farbige Arbeiten auf Papier.

Pressefotos stellen wir gerne honorarfrei zur Verfügung.