Nigel Hall: Interwoven
Ferdinandstraße
22. Oktober 2010 - 27. November 2010

Galerie Scheffel
Ferdinandstraße 19
61348 Bad Homburg v.d.Höhe
Deutschland

Öffnungszeiten :
dienstags bis freitags, 14.00–19.00 Uhr
samstags, 11.00–15.00 Uhr

Ausgestellte Werke

Info

Vom 21. Oktober bis zum 27. November 2010 zeigt die Galerie Scheffel aktuelle Arbeiten des britischen Künstlers Nigel Hall. Die Ausstellung „Interwoven“ stellt Wandreliefs aus poliertem Holz oder Bronze ebenso wie farbige Papierarbeiten vor und bietet einen aufschlussreichen Einblick in das gegenwärtige Schaffen des angesehenen Briten.

Eröffnet wird die Ausstellung im Beisein des Künstlers am Donnerstag, den 21. Oktober um 19.00 Uhr. Nigel Hall wird Ihre Fragen gerne beantworten.

Die ausgestellten Wandskulpturen zeugen von einer ausgereiften Formensprache, in der Hall Natürliches abstrahiert und Abstraktes natürlich erscheinen lässt. Die schleifenartig geschwungenen Hohlformen strahlen eine poetische Leichtigkeit aus und führen uns ein subtiles Spiel aus Balance, virtueller Bewegung und optischer Veränderbarkeit vor Augen. Ihre intensive Wirkung und Präsenz erhalten sie durch den Lichteinfall im Zusammenspiel von Innenraum und äußerer Fläche. Die schrägen Ebenen und kantigen Ränder konzentrieren und durchschneiden das umgebende Licht. Zusätzlich belebt werden die organisch wirkenden Abstraktionen durch die zarte Maserung des polierten Birkenholzes oder die feine Bewegtheit der Bronzeoberfläche.

Hall hat sich vorrangig als Bildhauer einen Namen gemacht, doch zahlreiche Papierarbeiten stellen einen eigenständigen Bereich innerhalb seines Werks dar. In den jüngsten, jetzt in „Interwoven“ ausgestellten Beispielen spiegeln die erst freihand gezeichneten und dann kräftig in Kohle und Gouache hingesetzten Formen sein Interesse am Spiel mit der visuellen Wahrnehmung. Die für den Betrachter sichtbar bleibenden Zeugnisse des Zeichenprozesses und die in Kohle ausgeführten Partien artikulieren die Bildräumlichkeit in diesen Zeichnungen und verleihen den vollendeten Formen so etwas wie Schatten oder Lichthöfe.

Der 1943 in Bristol geborene Nigel Hall studierte Mitte der 1960er Jahre am Royal College of Art in London und ging anschließend zunächst für zwei Jahre als Harkness-Stipendiat in die USA. Schon früh hat Hall weltweit ausgestellt und 1977 war er an der legendären „documenta 6“ beteiligt. Für seine geometrisch klaren und formal zurückgenommenen Arbeiten erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Seit einigen Jahren ist er Mitglied der Royal Academy of Arts in London, wo er auch lebt und arbeitet. In England wurde ihm zuletzt im vergangenen Jahr eine umfassende Retrospektive im Yorkshire Sculpture Park eingerichtet, während in den USA gegenwärtig eine Museumsausstellung seiner Arbeiten in Oklahoma City zu sehen ist.

In Deutschland wurde Nigel Hall nicht zuletzt durch seine zweimalige Teilnahme an den Bad Homburger „Blickachsen“ in den Jahren 2001 und 2003 bekannt. Im Jahr darauf wurde sein Werk in einer groß angelegten Doppelausstellung der Kunsthalle Mannheim und der Galerie Scheffel gezeigt. Seitdem steht Halls über fünf Meter hohe und dennoch fast tänzerisch bewegte Stahlplastik „Slow Motion“ einladend neben dem Haupteingang der Mannheimer Kunsthalle. Vor drei Jahren schließlich wurde parallel in der Bad Homburger Englischen Kirche und der Galerie Scheffel auch der Blick auf das Frühwerk des Briten aus den 1960er Jahren ermöglicht.

„Interwoven“ nun widmet sich gezielt den jüngsten Arbeiten Nigel Halls. Mit dieser dritten in der Galerie Scheffel gezeigten Einzelausstellung wird für das deutsche Publikum der Blick auf das Gesamtwerk dieses wichtigen Künstlers vervollständigt.