Helge Leiberg: gefühlsreigen
Galerie Scheffel
28. Februar 2013 - 06. April 2013

Galerie Scheffel
Ferdinandstraße 19
61348 Bad Homburg v.d.Höhe
Deutschland

Öffnungszeiten :
dienstags bis freitags, 14.00–19.00 Uhr
samstags, 11.00–15.00 Uhr

Info

Vom 28. Februar bis 6. April 2013 zeigt die Galerie Scheffel eine Auswahl neuerer Arbeiten aus dem malerischen, zeichnerischen und plastischen Werk Helge Leibergs.

Eröffnet wird die Ausstellung „gefühlsreigen“ im Beisein des Künstlers am Donnerstag, den 28. Februar 2013, um 19.00 Uhr.

Helge Leibergs Bildwelt besteht aus zeichenhaften menschlichen Figuren, schlank, mit überlangen Gliedmaßen, kleinen Köpfen und ausladender Gestik. Ihre ausdrucksstarken tänzerischen Gebärden offenbaren das pure Leben – den Gefühlsreigen des Lebens in all seinen Facetten: Mal selbstvergessen, mal konzentriert interagierend bekunden sie Leidenschaft, Liebe und Verzweiflung, Zuwendung, Abneigung, Kampf und Vereinigung.

Dabei wirken die anmutig und wild tanzenden, springenden oder sich in unterschiedlicher Weise aufeinander beziehenden Gestalten nie romantisierend oder sentimental. Vielmehr beeindruckt der kühne Schwung und die Kraft des künstlerischen Ausdrucks von Helge Leiberg. Es ist die Verbindung von intuitiver Malweise, meisterhafter Linienführung und virtuoser Darstellung der Bewegungen, die die Leinwände und Papierarbeiten des 1954 geborenen Künstlers kennzeichnet.

Nach seinem Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden von 1973 bis 1978 beschäftigte sich Helge Leiberg intensiv nicht nur mit bildender Kunst, sondern auch mit Free Jazz, Neuer Musik, Tanz, experimentellem Film und der Kombination dieser künstlerischen Medien. Zusammen mit Michael Freudenberg und A.R. Penck gründete er 1979 eine Malerband. Er zog 1984 nach West-Berlin und war 1990 an der Gründung einer Performance-Gruppe beteiligt, bei deren Darbietungen er bemalte Super-8-Filme auf die Tänzer projizierte. Für sein „Noise-Painting“ nahm er die während des Malprozesses hörbaren Pinselgeräusche auf; er war als Buchillustrator und als Trickfilmgestalter tätig und mit seiner Overheadmalerei an zahlreichen Tanz- und Literatur-Performances beteiligt – etwa mit Christa Wolf bei den Salzburger Festspielen. Seit Ende der 1990er Jahre arbeitet er zunehmend an Bronzeskulpturen unterschiedlicher Größe; die fast drei Meter hohe Figur „Zuwendung“ stellte er bereits 2003 bei den „Blickachsen“ aus. Helge Leiberg hat seine Arbeiten in zahlreichen Ausstellungen präsentiert und 2005 an der Kunstbiennale in Beijing teilgenommen.

Die Ausstellung, die jetzt in Galerie Scheffel zu sehen ist, präsentiert zahlreiche der jüngst entstandenen Werke Helge Leibergs und zeigt eindrucksvoll, wie stark die Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen des Künstlers von seinen intensiven multimedialen Erfahrungen geprägt sind: Seine Bilder sind auf die Fläche gebannter Ausdruckstanz; und auf ebenso eindringliche Weise sind seine raumgreifenden Skulpturen dreidimensionale Momentaufnahmen expressiver körperlicher Lebensäußerung.