Alfred Haberpointner
Ferdinandstraße
09. März 2018 - 18. April 2018

Galerie Scheffel
Ferdinandstraße 19
61348 Bad Homburg v.d.Höhe
Deutschland

Öffnungszeiten :
dienstags bis freitags, 14.00–19.00 Uhr
samstags, 11.00–15.00 Uhr

Ausgestellte Werke

Info

Vom 9. März bis zum 28. April 2018 ermöglicht eine Einzelausstellung des vielfach ausgezeichneten Bildhauers Alfred Haberpointner in der Galerie Scheffel einen Einblick in sein unverwechselbares und so nuancenreiches Werk. Die Ausstellung richtet ihren Fokus mit zahlreichen aktuellen Arbeiten auf zwei der bereits langjährigen Werkreihen des Österreichers: auf seine abstrahierten Kopfskulpturen und seine charakteristischen Wandobjekte.

Die Eröffnung der Ausstellung findet im Beisein des Künstlers am Donnerstag, den 8. März 2018 um 19.00 Uhr in den Bad Homburger Galerieräumen statt (Ferdinandstraße 19, 61348 Bad Homburg v.d.Höhe).

Alfred Haberpointner lotet in seinen vorwiegend aus Holz gearbeiteten Skulpturen und Installationen die Wechselwirkungen zwischen Volumen, Proportion, Material und Oberfläche aus. In fortlaufenden Serien bearbeitet er einfache organische Grundformen in zahllosen Varianten, deren grobe Bearbeitungsspuren stets sichtbar bleiben. Dabei nimmt die rudimentäre Form des menschlichen Kopfes eine zentrale Rolle ein.

Die für seine Kopfarbeiten im Atelier zugeschnitten Holzformen setzt Haberpointner zunächst einem herbeigeführten Witterungsprozess aus, indem er sie rennend auf unebenem oder asphaltiertem Boden hinter sich herzieht oder sie im Wald einen steilen Hang herabrollt. Anschließend bearbeitet er die mit den Spuren dieses Prozesses versehenen Köpfe mit Holzwerkzeugen, sägt ihnen Längs- und Querschnitte, serielle Öffnungen oder kreuz und quer verlaufende Linien ein, hackt ihnen mit der Axt filigrane Linienmuster auf die Haut, bemalt, beizt oder verkohlt ihre Oberflächen. „Meine Intention ist die, ein Objekt in der Erscheinung, in der Oberfläche gewissermaßen durchzugestalten, durch wiederholte Einsätze, auch durch Gliederung in relativ kleine Segmente, eine Gesamtoberfläche, eine Gesamttextur zu schaffen“, führt der Künstler aus.

Dies trifft auch auf die plastischen Wandbilder Alfred Haberpointners zu. Sie entstehen jeweils aus einer oder mehreren Fichtenholz-Platten, in die der Künstler – hoch konzentriert und ausdauernd – mit einer Axt in kontinuierlichem Hackrhythmus gezielte Schnitte oder Schläge setzt. Die linienhafte Riffelung der so herausgearbeiteten Oberflächenstruktur scheint, mal strahlen-, mal kreisförmig, in den Raum auszugreifen oder ihn zu absorbieren. Zusätzlich bewirkt die einfarbige Bearbeitung der Textur eine Intensivierung ihrer dynamischen Raumwirkung und ihrer Suggestionskraft.

Alfred Haberpointner, 1966 in Ebenau bei Salzburg geboren, absolvierte nach Abschluss der Fachschule für Bildhauerei in Hallein ein Studium an der Hochschule für Gestaltung in Linz und konnte bereits 1992 seine erste Einzelausstellung ausrichten. Seitdem hat er für sein originäres Werk verschiedene Stipendien und Preise erhalten und seine Arbeiten regelmäßig in verschiedenen Ländern Europas und auch in den USA ausgestellt. Heute gehören seine Skulpturen zu den Beständen bedeutender Privatsammlungen und öffentlicher Museen – etwa denjenigen des Museums der Moderne und des Museums Liaunig in Österreich, des niederländischen Museums Beelden aan Zee oder des Museums Würth in Deutschland.

In Bad Homburg hat Haberpointer wiederholt an der Skulpturenbiennale „Blickachsen“ teilgenommen: Nachdem er 2011 zwei Arbeiten mit den Titeln „Gewichtung“ und „Verzahnung“ im Schlosspark ausgestellt hatte, zeigte er 2017 im Kurpark seine drei Meter hohe Stahlskulptur „Kopf im Kopf“, die inzwischen dauerhaft auf dem Campus Westend der Frankfurter Goethe-Universität platziert ist.

Die nun in der Galerie Scheffel installierte Einzelausstellung Alfred Haberpointners zeigt – neben zahlreichen seiner ‚gehackten‘ Wandobjekte und einer großen Bandbreite sehr unterschiedlich ausgestalteter Kopfskulpturen – auch mehrere aus Holz gefertigte Köpfe im kleineren Format, die das Motiv des „Kopfs im Kopf“ variieren. Diese mit parallelen Schnitten versehenen Kopfformen, in deren Innerem ein massiver Kern erhalten bleibt, thematisieren als transparentes Liniengefüge das Verhältnis von Körper und Raum, von Hülle und Kern, von einer sichtbaren und einer verborgenen Welt.

Geöffnet ist die Ausstellung „Alfred Haberpointner“ in der Galerie Scheffel dienstags bis freitags von 14 bis 19 Uhr und samstags von 11 bis 15 Uhr.

Pressefotos stellen wir gerne honorarfrei zur Verfügung.