Arik Levy – MineralForest
Jakobshallen
17. Juli 2021 - 02. Oktober 2021

Jakobshallen
Dorotheenstraße 5
61348 Bad Homburg v.d.Höhe
Deutschland

Öffnungszeiten :
mittwochs bis freitags, 14.00–19.00 Uhr
samstags, 11.00–15.00 Uhr

Ausgestellte Werke

Info

Der israelische Künstler Arik Levy hat in Bad Homburg rund 60 seiner unverwechselbaren Skulpturen, Gemälde und Zeichnungen zu einer eindrucksvollen Gesamtinstallation gefügt. Zu sehen ist die Ausstellung „MineralForest“ in den Jakobshallen der Galerie Scheffel vom 17. Juli bis zum 2. Oktober 2021.

Arik Levys plastische Arbeiten sind künstlerisch ausgewogene, präzise in Proportion und Richtung austarierte Formfindungen, die inspiriert sind von „Übergängen zwischen Emotion, Wissenschaft, Natur, Gesellschaft und der Vorstellung von Zeit“. Levy hat ein eigenständiges formales Alphabet geschaffen, das er stetig fortentwickelt und erweitert. Dabei sind seine künstlerischen Gebilde nie reines Formexperiment. Vielmehr beruht die Qualität seiner Arbeiten darauf, dass sie einerseits abstrakt-individuell formulierte bildnerische Antworten auf Fragen nach der gedächtnisstiftenden Bildfindung des Menschen, nach seiner Wirklichkeitsvorstellung und nach seiner subjektiven Behauptung in der Welt geben, andererseits aber auch Fragen nach dem Wesen des Plastischen im Zusammenhang mit der Erfahrung von Raum und Zeit beantworten.

Levys Arbeiten rufen Metaphern natürlicher Wachstumsstrukturen auf und sind doch in Corten-Stahl, poliertem, bemaltem oder pulverbeschichtetem Edelstahl, in Bronze oder Glas gearbeitet. Seine „Rocks“ – ob einzeln, in variierenden Formationen angeordnet (RockFormation), miteinander verschmolzen (RockFusion) oder in unterschiedlichen Gleichgewichtsbeziehungen balancierend aufeinandergetürmt (RockTower) – bieten dem Betrachter beim Umrunden eine unerschöpfliche Folge von Einzelansichten. Zugleich verstärkt das Spiel von Licht und Schatten auf der Facettengestaltung ihrer Oberflächen den Eindruck von Bewegung und Veränderung. Nochmals intensiviert wird dieser Eindruck bei Levys vollständig oder teilweise spiegelpolierten Plastiken aus besonders hochwertigem Edelstahl: Hier scheint das Umfeld mit den Werken zu verschmelzen und die Spiegelungen fügen es – abhängig von der Bewegung des Betrachters – zu immer neuen Detailansichten und Bildkompositionen zusammen.

Eine starke innere Dynamik bringt Arik Levy etwa in seiner Serie von „RockQuakes“ zum Ausdruck, deren bronzene „Rocks“ durch in ihrem Kern entfaltete Kräfte zu bersten scheinen wie aufkeimende Samen – oder auch in den „RockGrowth“-Arbeiten, deren lineare Elemente wie durch beschleunigtes Wachstum in den Raum ausgreifen. Und auch Arbeiten wie seine „Crater“ mit ihren variantenreichen Umschreibungen des Raums sind Ausdruck der künstlerisch ausgereiften Sprache Arik Levys.

„In meiner Arbeit vermitteln vertikal und horizontal ein Verständnis von Schwerkraft und Richtung. Gleichgewicht bezieht sich auf Selbstkontrolle, Richtung bezieht sich auf emotionale Orientierung, Ordnung auf Kontrolle und Spiegelung auf Vorstellungskraft und Raum,“ erläutert der heute in Südfrankreich lebende und arbeitende Künstler.

Arik Levy, 1963 in Tel Aviv geboren, ist international für seine unverwechselbaren Skulpturen und Installationen bekannt. Werke Levys sind rund um den Globus im öffentlichen Raum ebenso wie in renommierten Sammlungen zeitgenössischer Kunst anzutreffen – vom Baker Museum in Naples, Florida, über die Bisazza Foundation in Montecchio Maggiore, Italien, bis hin zum Museum of Jewish Art and History in Paris oder dem Victoria & Albert Museum in London. Seine bisher monumentalste Arbeit mit den Maßen 20 x 20 x 20 Meter wird vor dem zukünftigen Moskauer Eremitage-Museum für moderne und zeitgenössische Kunst dauerhaft installiert.

Auch hierzulande hat Levy bereits verschiedentlich ausgestellt. So waren 2019 im Rahmen der zwölften Blickachsen mehrere seiner abstrakten „Rocks“ in Frankfurt und Kronberg zu sehen, während im Bad Homburger Kurpark sein 13 Meter hoch aufragender „Giant Log“ das Publikum schon von Weitem anzog.

Nun zeigt Arik Levy eine repräsentative Einzelausstellung in den Jakobshallen der Galerie Scheffel. Deren Raumdimensionen inspirierten ihn zur Idee eines Waldes, in dem das Pflanzliche mineralisch und das Mineralische von anderer Natur ist. So verdichten rund 60 Werke Arik Levys die aus der ehemaligen Jakobskirche entstandenen Ausstellungshallen und den angrenzenden Garten zu einem „MineralForest“: Skulpturen in unterschiedlichen Formaten und Materialien ebenso wie farbige Arbeiten auf Papier sind als einzelne Elemente der physischen Natur angeordnet, die durch die Kraft unserer Vorstellung und Gedanken zusammengehalten werden.

„Arik Levy inszeniert sein markantes plastisches Formvokabular, das er in variierenden Werkserien differenziert und weiterentwickelt, in überzeugender und ansprechender Weise in den Räumen der Jakobshallen. Wir treten in komplexe Momente der Wahrnehmung ein, und unsere Seh-Erlebnisse und Ideen dazu reflektieren die Bedeutsamkeit der Kunst Levys. Sie lässt uns Neues entdecken und bereichert uns,“ formulierte Achim Sommer, Direktor des Max Ernst Museums Brühl des LVR, in seiner Rede anlässlich der Ausstellungseröffnung in den Jakobshallen, an der auch Arik Levy selbst teilnahm.

Die Ausstellung ist mittwochs bis freitags von 14 bis 19 Uhr und samstags von 11 bis 15 Uhr geöffnet (Jakobshallen, Dorotheenstraße 5, 61348 Bad Homburg v.d.Höhe, www.galerie-scheffel.de).

Pressefotos stellen wir gerne honorarfrei zur Verfügung.

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Ausstellung mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Kunstfonds

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