Nigel Hall: Plus ça change, plus c'est la même chose
Ferdinandstraße
08. Mai 2015 - 20. Juni 2015

Galerie Scheffel
Ferdinandstraße 19
61348 Bad Homburg v.d.Höhe
Deutschland

Öffnungszeiten :
dienstags bis freitags, 14.00–19.00 Uhr
samstags, 11.00–15.00 Uhr

Info

Die Galerie Scheffel zeigt vom 8. Mai bis zum 20. Juni 2015 sowohl Skulpturen und plastische Reliefs aus verschiedenen Materialien als auch farbige Papierarbeiten des britischen Künstlers Nigel Hall. Eindrucksvoll belegt die Gegenüberstellung von Arbeiten aus den 1980er Jahren und jüngsten Werken die anhaltende Auseinandersetzung des Künstlers mit den Eigenschaften räumlicher Konstruktion und mit der Raumwahrnehmung des Betrachters – und dies sowohl in der Dreidimensionalität als auch auf der Fläche.

Als Titel für die Ausstellung hat Nigel Hall die in England geläufige Wendung “Plus ça change, plus c’est la même chose”  gewählt: Je mehr sich etwas verändert, desto mehr bleibt es doch gleich. Dies kann als Leitgedanke auch auf seine plastischen Arbeiten bezogen werden, die dem Betrachter ein subtiles Spiel aus Balance, virtueller Bewegung und optischer Veränderbarkeit vor Augen führen.

Eröffnet wird die Ausstellung im Beisein des Künstlers am Donnerstag, den 7. Mai 2015, um 19.00 Uhr. 

Mit seinen frühen Wandskulpturen  aus bemaltem Aluminium formuliert Nigel Hall geometrische „Raumzeichnungen’, die in ihrer Ausgestaltung und Dynamik stark variieren. Er fügt lineare Elemente zu offenen räumlichen Systemen oder Anordnungen zusammen und kombiniert unterschiedliche Formkomponenten. Bei Betrachtung dieser Werke aus verschiedenen Blickwinkeln ergeben sich jeweils andere Gleichgewichtsbeziehungen, verändern und verschieben sich die Verhältnisse zwischen Raum und Form.

Die Wandreliefs aus jüngerer Zeit zeugen gleichermaßen von einer ausgereiften, ganz eigenständigen Formensprache. Es sind schleifenartig geschwungene Hohlformen, die eine poetische Leichtigkeit ausstrahlen und ihre intensive Wirkung und Präsenz durch den Lichteinfall im Zusammenspiel von Innenraum und äußerer Fläche erhalten. Die schrägen Ebenen und kantigen Ränder dieser Arbeiten konzentrieren und durchschneiden das umgebende Licht. Zusätzlich belebt werden die organisch anmutenden Abstraktionen durch die zarte Maserung des polierten Birkenholzes oder die feine Bewegtheit der Bronzeoberfläche.

Hall hat sich vorrangig als Bildhauer einen Namen gemacht, doch zahlreiche Papierarbeiten  stellen einen eigenständigen Bereich innerhalb seines Werks dar. In den ausgestellten Beispielen spiegeln die erst freihand gezeichneten und dann kräftig in Kohle und Gouache hingesetzten Formen das Interesse des Künstlers am Spiel mit der visuellen Wahrnehmung. Die für den Betrachter sichtbar bleibenden Zeugnisse des Zeichenprozesses und die in Kohle ausgeführten Partien artikulieren die Bildräumlichkeit in diesen Zeichnungen und verleihen den vollendeten Formen so etwas wie Schatten oder Lichthöfe.

Nigel Hall, 1943 in Bristol geboren, studierte Mitte der 1960er Jahre am Royal College of Art in London und ging anschließend zunächst für zwei Jahre als Harkness-Stipendiat in die USA. Schon früh hat Hall regelmäßig weltweit ausgestellt und 1977 nahm er an der „documenta 6“ in Kassel teil. Seine markanten Außenraumskulpturen sind vielerorts im öffentlichen Raum installiert und seine Werke gehören zu den Sammlungsbeständen so bedeutender Museen wie dem New Yorker Museum of Modern Art, dem Tokyo Metropolitan Art Museum, dem Museum of Contemporary Art in Sydney, dem Musée National d’art Moderne in Paris, dem British Museum, der Tate Gallery und dem Victoria & Albert Museum in London oder der Berliner Nationalgalerie. Für seine geometrisch klaren und formal zurückgenommenen Arbeiten erhielt Nigel Hall zahlreiche Auszeichnungen. Seit 2003 ist er Mitglied der Royal Academy of Arts in London, wo er auch heute lebt und arbeitet.