Sui Jianguo

Ausgewählte Werke

Ausstellungen

«3 hommes dans un bateau » Richard Deacon / Sui Jianguo / Henk Visch – Être sculpteur aujourd’hui

Fondation Marguerite et Aimé Maeght 
12. Dez. 2015 - 13. März 2016

Sui Jianguo: Physical Trace 2

Kulturzentrum Englische Kirche
7. Sept. 2013 – 6. Okt. 2013

Blickachsen 9

Sui Jianguo: Frankfurt, Goethe-Univ.
Veranstalter: Stiftung Blickachsen
26. Mai – 6. Oktober 2013

Sui Jianguo: Physical Trace

Galerie Scheffel – Ferdinandstraße
6. Sept. bis 10. Nov. 2012

Blickachsen 8

Sui Jianguo: Bad Homburg
Veranstalter: Galerie Scheffel
22. Mai – 3. Oktober 2011

Bücher

3 hommes dans un bateau: Richard Deacon, Sui Jianguo, Henk Visch: Être sculpteur aujourd'hui

Fondation Marguerite et Aimé Maeght, Saint-Paul-de-Vence 2015

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Biografie

Sui Jianguo

Sui Jianguo gilt als einer der prominentesten Vertreter der ersten Generation zeitgenössischer chinesischer Künstler und als einer der bedeutendsten Bildhauer Chinas. Sein im Verlauf von drei Jahrzehnten entstandenes skulpturales Werk spiegelt die unausgesetzte Suche nach einer persönlichen künstlerischen Sprache, die zugleich aktuelle Fragen im Zusammenhang mit dem Wandel Chinas auf dem Weg von der Kulturrevolution Mao Zedongs zur industriellen Entwicklung berührt. Sui Jianguos frühe realistische Porträtskulptur gipfelte in einer Serie von Darstellungen ausdrucksstarker, entstellter menschlicher Köpfe, die gepeinigt aufzuschreien scheinen. 1989 wandte sich der Künstler der abstrakten Bildhauerei zu: Für seine Serien „Structure“ und „Earthly Force“ hat er Steinblöcke gespalten und behauen, um sie anschließend mit Metallklammern zu ‚flicken‘ oder in metallene Netze zu hüllen, und auf diese Weise Metaphern des Heilens und des Sanierens geschaffen. Fast zehn Jahre später nahm Sui Jianguo die figurative Gestaltung wieder auf und wurde international durch mehrere fortlaufende Serien bekannt, deren Werke ambivalente Symbole für das vergangene und für das gegenwärtige China gleichermaßen sind. Dies sind vor allem seine „Legacy Mantle“ betitelten Arbeiten – die berühmten hohlen Jacken eines Mao-Anzugs – sowie seine riesigen roten Dinosaurier mit der Aufschrift „Made in China“. In den vergangenen Jahren hat Sui verschiedene neue Wege beschritten. Seine Suche nach einem möglichst authentischen bildnerischen Ausdruck führte zu figurativen Arbeiten wie „Blind Portrait“, die er zunächst mit verbundenen Augen aus Ton modelliert – so experimentiert er mit dem rohen Material in einer nicht vom Sehvermögen gefilterten Form. In Land-Art-Projekten, Video-Projektionen und kinetischen Installationen beschäftigt sich Sui mit den Faktoren Zeit und Raum, wobei stets der skulpturale Charakter seiner Arbeit erhalten bleibt.

Sui Jianguo, 1956 in Qingdao in der Provinz Shandong geboren, begann seine berufliche Laufbahn 1972 zunächst als Fabrikarbeiter, ging jedoch schon bald darauf bei dem Tuschezeichner Liu Donglun in die Lehre, bei dem er die Techniken der traditionellen chinesischen Malerei erlernte. 1977 begann Sui, sich im örtlichen Kulturpalast der Arbeiter mit westlicher Kunst zu beschäftigen, um 1980 schließlich sein Studium an der Kunsthochschule der Provinz Shandong zu beginnen, das er vier Jahre später abschloss. Anschließend studierte er Bildhauerei an der angesehenen Zentralen Kunstakademie (CAFA) in Peking, wo er 1989 seinen Master-Abschluss erlangte. Im gleichen Jahr nahm er an den Demonstrationen der studentischen Demokratiebewegung auf dem Tiananmen-Platz teil. Von 1989 bis 1997 unterrichtete Sui Jianguo als Professor am Institut für Bildhauerei der Pekinger Kunstakademie, das er anschließend für mehr als zehn Jahre leitete. Noch heute ist er dort als Professor tätig. Im Jahr 2000 war Sui Gastprofessor an der École nationale superieure des beaux-arts (ENSBA) in Paris. Seine richtungsweisenden Arbeiten waren bereits in zahlreichen Einzelausstellungen in Asien, Australien und den Vereinigten Staaten zu sehen. Darüber hinaus war Sui Jianguo weltweit in vielen hochkarätigen Gruppenausstellungen vertreten – zuletzt auch in Europa, wo er an der renommierten deutschen Skulpturenbiennale „Blickachsen“ teilnahm.